Veranstaltung: | LMV Bremen |
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Tagesordnungspunkt: | 2. Anträge |
Antragsteller*in: | Michael Koppel |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 03.09.2016, 18:09 |
A2: Kulturhäuser für alle Stadtteile
Antragstext
Die LMV fordert den Landesvorstand und die Grüne Bürgerschaftsfraktion auf, sich
dafür einzusetzen, dass in allen Bremer Stadtteilen (sofern nicht bereits
vorhanden) die materielle Voraussetzungen für eine stadtteilbezogene
Kulturarbeit (Kultur-/ Bürgerhäuser oder Begegnungsstätten) geschaffen werden.
Hierfür sind den örtlichen Initiativen (i. d. R. gemeinnützige Vereine)
Räumlichkeiten in öffentlichen Gebäuden zur Verfügung zu stellen oder
Voraussetzungen oder längerfristige Mietgarantien zu gewähren.
Begründung
Begründung: In vielen Stadtteilen bestehen Bürgerhäuser oder ähnliche regional ausgerichtet „Kulturzentren“, die als kulturelle Treffpunkte und Kommunikationszentren für die Bewohner des Stadtteils genutzt werden. In anderen Stadtteilen fehlen diese Einrichtungen.
Örtliche Kultur-/ Bürgerhäuser oder Begegnungsstätten sollen niederschwellige Angebote für Bevölkerungsschichten bieten, die von den städtischen Kulturangeboten nicht angesprochen werden. Außerdem meiden viele ältere Menschen aufgrund mangelnder Mobilität oder aufgrund eines mangelnden subjektiven oder objektiven Sicherheitsgefühls.
Dies ist auch im Sinne des deutschen Kulturrates, der ein flächendeckendes Kulturangebot fordert, das zu erschwinglichen Preisen breiten Teilen der Bevölkerung verlässlich zur Verfügung steht. Davon ist Bremen weit entfernt: 90 Prozent des Kulturhaushalts fließen in Kunstbetriebe, die von nur 10 Prozent der Bevölkerung in Anspruch genommen werden. Die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ fordert in ihren Handlungsempfehlungen unter anderem eine Kulturpolitik, die den Prozess der kulturellen Partizipation vorantreibt.
Dem kommen dezentrale Kulturinitiativen nicht nur durch die Ansprache anderer Bevölkerungsschichten nach, sondern auch durch die Einbindung von Ehrenamtlichen und die Förderung von Künstlern, die niederschwellige Kultur anbieten.
In verschiedenen Stadtteilen sind historische Archive entstanden, die als unverzichtbare Bestandteile der Ortsgeschichte das historische Erbe sammeln, verwalten und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Sie wahren das kulturelle Erbe der Stadt und binden die Einwohner in den Erhalt und die Fortentwicklung des kulturellen Erbes ein. In einer zunehmend anonymer gestalteten Umwelt sind sie ein wichtiger Bestandteil um die Bevölkerung an ihre „Heimat“ zu binden.
Unterstützer*innen
- Kreisvorstand Nordost